Technik-Human-Ergnomie-Logik. Das Wort gibt es nicht, ich weiß. Aber wenn es dieses Wort gäbe, dann gäbe es auch einen damit verbundenen Inhalt. Dieser Inhalt würde – nach meinem Dafürhalten – das regeln, worüber sich tausende von Menschen tagtäglich wundern und ärgern: Die schlechten, nicht auf den Menschen zugeschnittenen Programmierungen von Maschinen und Anlagen. Würde es Technik-Human-Ergonomie-Logik geben, würde man sich an den Universitäten der Welt Gedanken darüber machen, wie uns dieses Leiden genommen werden kann. Gerade gestern ist es mir wieder passiert:
Der durchaus fulminant-leistungsstarke Drucker eines japanischen Großunternehmens, den wir im Büro haben, versagte seinen Dienst. Leider hatte keiner meiner Kollegen einen Versuch unternommen, den Fehler zu beheben. Er stand einfach auf „Stop“.Fehlermeldung: „Fotoentwickler schwarz“. Also fing ich an – der Anleitung auf einem briefmarkengroßen Display folgend – den Foto-Entwickler schwarz zu lokalisieren und mit den dankenswerterweise vorhandenen Ersatzteilen zu vergleichen. Ich habe nicht weniger als 4 Kartons geöffnet, bis ich das richtige Teil hatte. Stolz über den gelungenen Wechsel schloss ich den Drucker in froher Erwartung, meine Drucke nun zu erhalten.
Da kam der nächste Fehler: „Fotoentwickler Farbe“. Also noch einmal von vorn, aber jetzt ging es schneller: Ich kannte ja bereits den Inhalt der meisten Kartons. Maschine auf und nacheinander Magenta, Cyan (gerne im Kollegenkreis auch mal „Cheyenne“ genannt) und Yellow (!) gewechselt, Band gesäubert (verhindert Streifen auf den Ausdrucken) Maschine wieder zu. Und siehe da: Alles wurde gut.
Mit meinen Drucken in der Hand ging ich zurück ins Büro und fragte mich, warum diese Wechsel immer separat nacheinander erfolgen. Es müßte doch nur eine kleine Änderung im Programm notwendig sein, damit diese Wechsel – so sie denn nötig sind – in einem Zug erledigt werden können.
Wie gesagt: Die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine hat durchaus noch ein wenig Spielraum und Entwicklungspotenzial. Was muss ich jetzt tun? Eine Mail sende ich an den Hersteller des Druckers, Lexmark. Und eine weitere an eine Hochschule meiner Wahl, verbunden mit dem Vorschlag einen Studiengang einzurichten. In Technik-Human-Ergonomie-Logik.