Mit dem Dreamliner 787 wollte Boeing nicht nur ein revolutionäres Flugzeug auf den Markt bingen, sondern auch dem Unternehmen selbst eine Zukunftsperspektive geben. Man schaute seinerzeit offenbar zum Erzrivalen Airbus, als man beschloss sich künftig nur noch als Organisator einer langen Reihe von Zulieferern zu betätigen. Dieses Verfahren ist offenbar gescheitert, mit weitreichenden Folgen für das Unternehmen selbst und in erster Linie für das Management.
Bleibt wieder einmal die Erkenntnis – und hier bin ich weder allein mit dieser Meinung, noch kommt sie in Bezug auf Boeing zu früh – dass Outsourcing nicht alles ist. Historisch und organisch gewachsene Strukturen werden oft belächelt, sind aber zunehmend als „Rückgrat“ eines Unternehmens unverzichtbar. Und was den Fall Boeing angeht, darf man dem Management anraten, nicht auf integrale Bestandteile einer gesunden Firma zu verzichten: Auf eine gute Struktur!
Aber auch Boeing wird das 787-Desaster stemmen. Allerdings – wie bei vielen anderen Projekten in vielen anderen Unternehmen – innerhalb eines anderen Zeitrahmens, als ursprünglich vorgesehen. Aber das mit der Projekt- und Zeitplanung ist ein anderes Thema…