Fußballerisch war das Spiel zwischen Weltmeister Italien und Spanien gestern sicherlich kein Glanzpunkt. Theatralisch jedoch sicherlich einer der Höhepunkte der EM!
Die „Südländer“ – und diese nicht ganz korrekte Zusammenfassung beider Nationen in einer Gattung sei mir gestattet – sind ja schon seit je her für ihr Temperament, ihre wogenden Emotionen und ihre meisterhaft-dramatischen Darstellungen auf dem Rasen bekannt. Und wir wurden auch gestern nicht enttäuscht.
So gesehen war das Spiel gestern Abend das Endspiel der „Meister-Schauspielertruppen“ und bisweilen kaum zu ertragen. Die Aktionen der Protagonisten zeichneten sich durch Unsportlichkeit – worüber man nach Regelauslegung streiten kann – und Lächerlichkeit – die Sachlage läßt keine Diskussion zu – aus.
Trainings zur Selbsterfahrung und -findung werden Videoaufzeichnungen genutzt, um dem Trainee sein nach außen wahrgenommenes „ich“ buchstäblich vor Augen zu führen. Eine adäquate Maßnahme auch für unser darstellenden Fußballer aus dem Süden. Würden sie sich so erleben, sie würden sich schämen. Denn im Unterschied zu den Diven hat ihr so gearteter Auftritt keine Klasse. Schmierenkommödianten halt, die man früher aus der Stadt gejagt hat.
Nun, ein paar von ihnen müssen ja nun die Koffer packen. Manches erledigt sich dann doch von selbst.